Die antifeministische Männerrechtsbewegung: Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung

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Geschlechterverhältnisse verändern sich. Dies lässt bei relevanten Gruppen von Männern Unsicherheiten entstehen. Im Diskurs um neue Rollenbilder sind in den letzten Jahren aber Gruppen aufgefallen, die radikal antiemanzipatorisch argumentieren. Antifeministische Männer und Frauen melden sich lautstark in der Öffentlichkeit, besonders im Internet. Sie beklagen, vor allem Männer seien heute benachteiligt. Jeder Gleichstellungspolitik, dem Feminismus sowieso und auch emanzipationsorientierten Männern wird die politische Gegnerschaft erklärt. Wir wollten die Argumentation dieser Gruppen ergründen und haben uns deshalb auf die Spurensuche begeben.

Die Antifeministen unterscheiden sich in Ideologie und Wortwahl durchaus. Eine ihrer Strömungen vertritt eine Mischung von (Rechts-)Populismus, aus Nationalismus und Frauenfeindlichkeit, mit homophoben und rassistischen Einstellungen versetzt. Es gibt Berührungspunkte zum Rechtsextremismus. Propagiert wird ein Kreuzzug und ein Aufstand gegen den Feminismus, und damit wird an eine kriegerische Männlichkeit appelliert. Auch vom norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik distanziert sich diese Gruppe kaum.

Eine weitere Strömung verteufelt alles, was des Staates ist; Gleichstellungspolitik wird grundsätzlich als staatliche Bevormundung abgelehnt. Jenseits der durch die Verfassung garantierten Grundrechte sinniert ein kleiner extremer Flügel über die Abschaffung des Frauenwahlrechts oder die Wiedereinführung eines Familienoberhaupts. Alle Strömungen wenden sich mehrheitlich gegen die als Staatsaufgabe im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung und kooperieren trotz ihrer Unterschiede. Sie informieren und vernetzen sich wechselseitig und beteiligen sich an gemeinsamen Aktionen.

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Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
16. Juni 2012
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung
Seitenzahl
176
Lizenz
All rights reserved
ISBN / DOI
978-3-86928-073-8
Inhaltsverzeichnis

7 Vorwort

11 Kurzfassung

11 Die antifeministische Männerrechtsbewegung – Denkweisen, Netzwerke und Online-Mobilisierung

13 Ideologien und Strategien der antifeministischen Männerrechtsbewegung

17 Überschneidung zur Extremen und Neuen Rechten

18 Der mögliche Umgang mit der antifeministischen Männerrechtsbewegung

19 Danksagung

20 Einleitung

20 Geschlechterdebatten – konflikthaft, aber konstruktiv

25 Antifeministische Männerrechtler/innen – eine Arbeitsdefinition

27 Freigesetzt vom Status als Ernährer der Familie? Zu den ambivalenten Lebenslagen von Männern

35 Der Feminismus und die Männer

37 Übersicht über die antifeministische Männerrechtsbewegung

37 Antifeministische Männerrechtler/innen – eine soziale Bewegung?

46 Schlüsselfiguren der antifeministischen Männerrechtsbewegung

67 Ausgewählte inhaltliche Positionen und Ideologien der antifeministischen Männerrechtsbewegung

82 Die Aktivitäten der antifeministischen Männerrechtsbewegung

86 Die wichtigsten Gruppen und Netzwerke der antifeministischen Männerrechtsbewegung

86 agens

99 MANNdat

110 wgvdl

122 Zusammenfassung

124 Antifeminismus und die Extreme und Neue Rechte

124 Zur Extremen und Neuen Rechten

132 Abschließende Überlegungen zur Überschneidung zwischen rechten Kreisen und der antifeministischen Männerrechtsbewegung

134 Antifeministische Intervention in Online-Foren von überregionalen Zeitungen

134 Kommentieren – eine Interventionsstrategie?

135 Diskursanalyse und quantitative Inhaltsanalyse – eine Methodenreflexion

138 Antifeministische Positionen in den Online-Foren von Leitmedien – ein quantitativer Einstieg

143 Exemplarische qualitative Analyse antifeministischer Intervention

149 Exkurs: Foren – ein Ort der demokratischen Meinungsbildung?

151 Der mögliche Umgang mit dieser Interventionsstrategie

153 Die antifeministische Männerrechtsbewegung und der mögliche Umgang mit ihr

161 Bibliographie

161 Literaturliste

165 Quellenliste

175 Personenindex

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