Was zu tun ist 2

Die Demokratie des 21. Jahrhunderts steht vor fundamentalen Herausforderungen. Sie ist mit verstärkten sozialen Ungleichheiten, gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels und einer entfesselten, schwer lenkbaren Ökonomie konfrontiert. Diese Unsicherheiten haben die Zunahme populistischer Vereinfachungsstrategien, Vertrauensverluste in die Politik und die Medien, sowie die Zustimmung zu autoritären Systemen begünstigt. Und trotzdem: Angesichts dieser beunruhigenden Entwicklungen und auch nach den verschiedenen Wahlergebnissen 2019 in Sachsen dürfen und wollen wir nicht resignieren. Eine politische Kultur der Gerechtigkeit und universalen Menschenrechte, der nachhaltigen Lebensweise und liberaler Weltoffenheit wird sich behaupten und wir werden beitragen, sie neu zu erfinden.

Trotzdem. Wir wollen jetzt Zukunft machen. Was müssen wir anders machen? Was ist jetzt zu tun?

Wir suchen mutige, radikale und reale Handlungsvorschläge, was zu tun ist. Dabei geht es nicht in erster Linie um die Abwehr von rechtspopulistischen Tendenzen, sondern um praktische Schritte für eine demokratische, offene und sozial gerechte Gesellschaft.
Die erste Frage, die sich dabei sicherlich stellt, ist die nach gesellschaftlichen Visionen. Welche Gesellschaft streben wir an? Was ist unser utopisches Bild von Demokratie, Europa, der Hochschule der Zukunft, politischem Aktivismus, einer lebenswerten Stadt? Unsere Gäste werden Thesen zu den einzelnen Themen mitbringen, die wir mit dem Publikum diskutieren.
Zum Abschluss der Reihe wollen wir die Dringlichkeit bestimmter Aufgaben und Handlungsschritte aus den vorherigen Veranstaltungen herausarbeiten, fehlende Handlungsbereiche ergänzen, unsere realen Handlungsmöglichkeiten daran messen und persönliche Prioritäten setzen.

Die Reihe ist eine Kooperation zwischen den Professuren für Internationale Politik, der für Didaktik der politischen Bildung und dem Zentrum für Integrationsstudien an der TU Dresden, dem Staatsschauspielhaus und Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen. Sie wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden im Rahmen des Lokalen Handlungsprogramms.

Die Veranstaltungen finden im Kleinen Haus des Staatsschauspiels statt (Glacisstraße 28). Der Raum ist barrierefrei zu erreichen.

Für die Teilnahme an der Vorlesungsreihe können Studierende der TU Dresden im Rahmen des AQUA-Bereiches und im Rahmen von Studium Generale Leistungspunkte erwerben. Für die regelmäßige Teilnahme gibt 2 Credits, für regelmäßige Teilnahme und Klausur gibt es 4 Credits.

Lehramtsstudierende können diese Vorlesungsreihe als Teil eines Seminars besuchen, welches vom Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung angeboten wird. Das Seminar findet mittwochs in der 6. DS im Didaktischen Labor (GER 269) statt. Link zum OPAL-Kurs: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/21223079956.

Schauspiel zur Reihe

Das Staatsschauspiel Dresden als Kooperationspartner dieser Reihe empfiehlt zwei passende Stücke in dieser Spielzeit. Wir auch.

Mit der Faust in die Welt schlagen (Lukas Rietzschel)

Der Autor und Essayist Lukas Rietzschel, der 1994 in Ostsachsen geboren wurde, hat mit seinem Debütroman MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN eine Chronik des Verfalls geschrieben. Lebensläufe verlaufen hier einfach im Nichts oder aber man begegnet der Perspektivlosigkeit mit Brutalität, wie es Tobias tut. Es ist eine literarische Auseinandersetzung mit der Gegenwart eines zerrissenen Deutschlands.

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Woyzeck (Georg Büchner)

Georg Büchners wenige Monate vor seinem plötzlichen Tod 1837 geschriebenes Fragment stellt erstmals in der dramatischen Literatur einen sozial Deklassierten ins Zentrum einer Tragödie – mit Woyzeck beginnt das moderne Drama. Büchners Woyzeck ist kasernierter Soldat, der sich durch Dienstleistungen etwas Geld verdient, um seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames uneheliches Kind durchzubringen. Er ist ein Getriebener und Geschundener: vom Doktor zu medizinischen Experimenten missbraucht, vom Hauptmann verhöhnt, vom Tambourmajor verprügelt, hört er Stimmen, die ihn zum Mord antreiben, bis er schließlich Marie aus Eifersucht mit einem Messer tötet.

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