Sinti und Roma in Mitteldeutschland während des Nationalsozialismus

Workshop und Gespräch mit Jana Müller, Stadtarchiv Dessau-Roßlau

Einblick in die Austellung "... vergiß die Fotos nicht, das ist sehr wichtig..."

Die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus findet noch immer zu wenig gesellschaftliche Beachtung. Im Workshop stellt Jana Müller ihre Forschung mit dem historischen Schwerpunkt zur Geschichte und Verfolgung der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus vor. Gerade in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist eine Betrachtung der Geschichte ohne ihre Forschung nicht vorstellbar. Sie berichtet von der Zusammenarbeit und dem sehr persönlichen Kontakt mit Zeitzeug*innen sowie Reaktionen Jugendlicher auf deren Erzählungen. Thematisiert wird ebenso der diskriminierende und ausgrenzende Umgang mit den Überlebenden des Völkermordes und ihren Kindern nach 1945. Dieser Workshop richtet sich an Multiplikator*innen, die mit (Lokal-)Geschichte zu tun haben, mit Jugendlichen in Geschichtsprojekten arbeiten sowie an alle weiteren Interessierten.

 

Jana Müller:
Seit 1998 sammelt Jana Müller Zeugnisse von Verfolgten des Naziregimes. 2004 entstanden erste Kontakte zu überlebenden Sinti. Kurz darauf begannen ihre Forschungen nach Spuren der Sinti, die Anfang 1938 aus Dessau-Roßlau vertrieben wurden. Zudem unterstützt sie Nachfahren mitteldeutscher Sinti bei der Suche nach Dokumenten und Fotografien ihrer verfolgten Angehörigen. Zu ihren Veröffentlichungen gehören unter anderem die Dokumentation „Was mit Unku geschah – Das kurze Leben der Erna Lauenburger“ und die Ausstellung “`…Vergiß die Photos nicht, das ist sehr wichtig…´ - Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus".