Hannibal, Todeslisten und Tag X

Rechtes Schatten-Netzwerk in der Bundeswehr? Die taz-Reporterin Christina Schmidt hat mit uns über die Recherchen ihres Teams zum Hannibal-Komplex gesprochen

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Menschliche Schatten spiegeln sich im Wasser (Symbolbild)

Ein Thriller, der keiner ist.

Gibt es ein rechtes Schatten-Netzwerk in Deutschland, das in den bewaffneten Kampf gegen Andersdenkende treten will? Seit über einem Jahr recherchiert die Journalistin Christina Schmidt mit einem Team der tageszeitung dazu.

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Eine geheime Gruppe aus Soldaten, Polizisten und Behördenmitarbeitern. "Prepper", die sich auf die große Katastrophe vorbereiten, auf den sogenannten Tag X, an dem das System zusammenbricht. Extreme Rechte, die mutmaßlich Todeslisten geführt haben, darauf linke Politiker/innen, die sie an Tag X abholen und hinrichten wollen. Franco A., ein Soldat, der sich als Flüchtling ausgab und Anschläge geplant haben soll, um Stimmung gegen Geflüchtete zu verbreiten.

Im Zentrum dieses Netzes: „Hannibal“ – André S. Er war bis 2018 Teil des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr und ist bis heute Soldat. Er war der Kopf des Vereins Uniter. Der Verein netzwerkt international, bildet Sicherheitspersonal in autoritären Staaten aus und baut offenbar eine "Kampfeinheit" auf. So berichtet es die taz.

Doch der große öffentliche Aufschrei bleibt aus. Behörden und Geheimdienste ermitteln und informieren nur langsam. Doch ein rechtes Schatten-Netzwerk mit Zugang zu Waffen ist eine Bedrohung für eine demokratische Gesellschaft.

Wer ist Hannibal und was hat sein Netzwerk vor? Was hat der Verein Uniter damit zu tun? Und warum bleibt die öffentliche Aufregung so gering? Darüber spricht Christina Schmidt auf Einladung von Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, dem Kulturbüro Sachsen und dem Forum für kritische Rechtsextremismusforschung.

Christina Schmidt ist Reporterin der tageszeitung in Berlin und weltweit. Sie recherchiert zu Geheimdiensten, schreibt über militante Rechte und porträtiert das politische Leben.

Der Livestream und Videomitschnitt wurde produziert in Kooperation mit der Fachstelle Strategien gegen Rechtspopulismus des Verbunds der Heinrich-Böll-Stiftungen.