Auf dem Dienstwege...Dokumente zur Erfassung, Ausgrenzung und Deportation der Leipziger Sinti und Roma im Nationalsozialismus

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Titel ornage auf blau

Diese Ausstellung zeigt erstmalig Dokumente der rassistisch motivierten Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma in Leipzig. Sie geschah schrittweise und öffentlich. Die Erfassung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Polizei und Forschung - dem damaligen "Institut für Rassen und Völkerkunde" der Leipziger Universität.
Nach der Erfassung durften die Aufenthaltsorte nicht mehr verlassen werden, die Kleidung musste mit einem "Z" gekennzeichnet werden. Auf den Entzug der Wohnungen und Arbeitsmöglichkeiten erfolgten Internierungen. Von dort aus wurden die Sinti und Roma später ins KZ bzw. direkt in die Vernichtungslager deportiert. Die massenhafte Beteiligung am Völkermord fand seine Wege über die Gewohnheiten alltäglicher "Pflichterfüllung".
Denunziationen wurden als "Anfragen" oder "Beschwerden" deklariert. Das Vokabular der "Sachbearbeitung" bezeichnete Verwaltungsakte zur Deportation in Vernichtungslager. Die Bereitschaft dazu entstand weder plötzlich noch nahtlos. Sie erwuchs aus vielen Entscheidungen und diese wurden nicht unablässig mit rassistischen Schlagworten kommentiert. Die Ungeheuerlichkeiten offenbaren sich heute in den kleinen Schritten...

Idee, Konzept, Recherche, Redaktion: Annett Seese

Dieses Material wurde im Auftrag von Weiterdenken - Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen erstmalig recherchiert und dokumentiert.

Die Tafeln lassen sich ansehen bzw. downloaden,  hier (pdf-Datei, 10,1 MB).

 

*** Ausleihbedingungen

Die Ausstellung umfasst 18 bedruckte Textilbahnen in einer Größe von 60 x 170 cm. Die Bahnen haben Eckösen, um sie aufzuhängen oder einzuspannen. Weiterdenken verfügt über ein Stellsystem aus Holzrahmen in der Größen von 75 x 200 cm, in das die Bahnen eingespannt werden können, die Spanngummis werden mit ausgeliehen.

Weiterdenken erhebt keine Ausleihgebühr, die Kooperationspartner*innen müssen aber selber für Transport, Auf- und Abbau sorgen und die Ausstellung versichern, damit beschädigte oder verlorene Bestandteile ergänzt werden können.

Bei Interesse bitte an info@weiterdenken.de wenden.

Eine Ausstellung von Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, 2. überarbeitete Realisierung (in Kooperation mit RomaRespekt und Romano Sumnal e. V.).