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Ökonomismus in der Bildung: Menschenbilder, Modelle, Reformstrategien
Schon länger ist deutlich, dass den Bildungsreformen im Gefolge von PISA und Bologna ein ökonomistisches Menschenbild zugrunde liegt, das den Menschen als steuerbar versteht. Bildung wird dann als „Kompetenz“ zur Anpassungsfähigkeit an gegebene Verhältnisse. Im veröffentlichten Diskurs wird die Umstellung von Pädagogik auf Sozialtechnologie als „Bildungsrevolution“ propagiert und mit reformpädagogischen Pathosformeln des „selbstgesteuerten Lernens“ auch für kritisch-emanzipatorisches Denken anschlussfähig gemacht: Nun erscheinen ökonomische und progressive Reforminteressen deckungsgleich.
Der Vortrag untersucht auf der Grundlage eines personalen Bildungsverständnisses die Herkunft der zugrunde liegenden Menschenbilder und die damit zusammenhängenden pädagogischen Schlagworte und didaktischen Konzepte. Zudem werden die Akteure und demokratiewidrigen Durchsetzungsstrategien der Bildungsreformen der letzten Jahre herausgearbeitet. Von hier aus wird nach Perspektiven zu fragen sein, wie Bildung deren demokratische Selbstbestimmung wiederzugewinnen sind.
Prof. Jochen Krautz, Kunstpädagogik am Fachbereich Bildungswissenschaft, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter/Bonn
Der Referent empfiehlt folgende Texte zur Einführung:
- Bildungsreform und Propaganda
- Ökonomismus in der Bildung: Menschenbilder, Reformstrategien, Akteure