Die Macht der Rede - Wie wir uns politisch positionieren

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Antje Hermenau und Steffen Flath

4. Oktober 2012   I   19:00 Uhr
Deutsches Hygiene Museum Dresden
Martha-Fraenkel-Saal

"O Rede, die du Herzen lenkst, die Welt regierst!", so die Ode des römischen Tragödiendichter Pacuvius an die Kunst der Rhetorik. Aber wie erreicht man mit einer Rede die Herzen der Zuhörer_innen und gewinnt sie für seine politischen Ziele? Entscheidendes Instrument einer wirkungsvollen Rhetorik ist das Erzeugen von Emotionen. Wer überzeugen will, muss den emotionalen Kern seiner Standpunkte erkennen und transportieren können. Die „flammende“ Rede kann Menschen beeinflussen und sie zu bestimmten Entscheidungen bewegen. Gerade aber politische Grundsatzfragen bergen ethische Dilemmata, die kaum lösbar scheinen. Viele Fragestellungen haben entsprechend breite, leidenschaftliche Debatten in Politik und Gesellschaft ausgelöst: Ist Folter in bestimmten Fällen legitim? Soll die Vernichtung künstlich befruchteter Embryonen mit Behinderung erlaubt werden? Darf man Soldaten Mörder nennen? Sollen Kruzifixe in Klassenzimmern hängen?
Keine Lösung scheint hier perfekt und dennoch müssen wir uns entscheiden, nicht selten folgen wir dann unserem "Bauchgefühl".

Wir möchten die Kunst der Rede auf den Prüfstand stellen und die politischen Positionen unserer Gäste sichtbar machen: je zwei Debattierende aus unterschiedlichen professionellen Feldern versuchen in Kurzreferaten für ihre konträren Positionen zu politischen Fragestellungen zu werben. Dann ist das Publikum aufgefordert, sich im Raum sichtbar auf einer Zustimmungsskala zu positionieren und so ein Mikro-Meinungsbild für die folgende Debatte entstehen zu lassen.

Moderation und Input:
PD Dr. Francesca Vidal, Institut für Erziehungswissenschaften und Philosophie der Universität Koblenz- Landau; sie beschäftigt sich in ihren Forschungen mit dem Verhältnis von Rhetorik und Ethik und Rhetorischer Bildung
und
Prof. Dr. Mark Arenhövel, Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden;seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Politischen Theorie, der Demokratietheorie und Erinnerungspolitik

Rhetorik-Slam mit:
Debating-Union Dresden: Stephan Breiter und Michael Glanz
TU Dresden:
Iwelina Fröhlich, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung und Christian Eichardt, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politische Systeme & Systemvergleich
Politiker: Antje Hermenau (MdL, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) und Steffen Flath (MdL, Fraktionsvorsitzender CDU)

Vortragsmanuskript von PD Dr. Francesca Vidal: "Über die Bedeutung der Affekterregung in der Politischen Rede – orientiert an der rhetorischen Theorie des Aristoteles"(265 KB )