Die Unterkunft und Versorgung in (Hafen-)Städten für Durchreisende und Alleinstehende: Das Ledigenheim in Hamburg im internationalen Vergleich

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Sowohl die Sozialgeschichte (etwa Werner Conze in seinem klassischen Aufsatz ‘Vom Pöbel zum Proletariat’) als auch die demographische Theoriebildung (etwa durch Gerhard Mackenroth) gehen von der Annahme aus, dass Wirtschaft und Bevölkerung in der Vormoderne so aufeinander abgestimmt gewesen waren, dass es Familien ohne sichere Existenzgrundlage nicht geben konnte und dass einzelne Menschen durch die Familie versorgt wurden. Erst durch die Auflösung der alten Ordnung, sagen wir ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, hat eine Überschwemmung der Gesellschaft durch proletarische Massen gedroht, zu einem Zeitpunkt als der Industrialisierungsprozess, die traditionelle Rolle der Familie zunehmend unterminierte. Gleichzeitig haben die ansteigenden Wanderungsbewegungen andere schwerwiegende Probleme in der Welt entstehen lassen. Wie sollten der Staat oder die  städtischen  Behörden  das  Einströmen  von  einzelnen  Arbeitssuchenden Menschen kontrollieren? Unter welchen Bedingungen war es möglich eine passende Unterkunft für alleinstehende Menschen zu finden? Und wie konnte die Gesellschaft im Allgemeinen die Aktivitäten von Durchreisenden einigermaßen gestalten, um die gegebenen Klassen-spezifischen Strukturen aufrecht zu erhalten? Dieser Vortrag wird versuchen, einen Teil der zeitgenössischen Reaktion auf diese Probleme zu diskutieren, nämlich die Gründung von Wohnheimen für Arbeiter und durchreisende Männer, die von dem etablierten Häusermarkt ausgeschlossen waren. Wir feiern in diesem Jahr den 100. Jahrestag der Eröffnung des Hamburger Ledigenheims im Jahre 1912 und in diesem Zusammenhang scheint es angebracht zu sein, die Rolle dieser Einrichtung bei der Versorgung von Durchreisenden und Alleinstehenden im internationalen Vergleich zu analysieren; also nicht nur in Bezug auf die Vergangenheit, sondern auch als ein Beispiel für die zukünftige Betreuung von Obdachlosen und notleidenden Arbeitern.

Zuerst müssen wir leider zugeben, dass diese traditionelle Interpretation der vormodernen Vergangenheit nicht gerade stichhaltig ist. Auch die vormoderne Welt war weniger stabil und gleichzeitig beweglicher als manche Historiker behauptet haben. Die Rolle der Familie als Grundstein der Gesellschaft war etwas weniger ausgeprägt. Die ländlichen Familienverhältnisse, auch hier in den deutschen Ländern, waren durch eine konkrete Formenvielfalt gekennzeichnet und verhältnismäßig viele Leute, wie zum Beispiel unverheiratete Erwachsene und ältere Einwohner, waren nicht notwendigerweise Mitglieder einer sogenannten Kernfamilie. Auch die räumliche Wanderung, sowohl alters- als auch saisonbedingt war erheblich größer als angenommen und lief zum größten Teil geregelt ab, wobei die Zunfthäuser in manchen Fällen feste Übernachtungsmöglichkeiten für durchreisende bzw. arbeitsuchende Gesellen angeboten haben.

In manchen Hafenstädten führte jedoch die wirtschaftliche Blüte im Zuge des sich ausweitenden Seehandels zu einem beträchtlichen Bevölkerungswachstum und machte diese Städte zu einem Kernelement im europäischen Urbanisierungsprozess. In England und Wales zum Beispiel verzeichneten die Hafenstädte, neben den industriellen Zentren des Nordens, das stärkste Bevölkerungswachstum. Liverpool entwickelte sich im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts von einer kleinen, relativ unbedeutenden Siedlung am Ufer des Mersey, zu einer der größten Städte Englands. Die Lage in anderen Ländern Europas war ähnlich. Mit Ausnahme von Madrid lagen alle Großstädte Spaniens an der  Küste  und  mit  dem  Aufstieg  Barcelonas  zum  Welthafen  stieg  deren Einwohnerzahl um mehr als das Doppelte. Im Urbanisierungsprozess Italiens spielte die Küstenlage ebenfalls eine wichtige Rolle: Genua verzeichnete nach der Mitte des 19. Jahrhunderts eine drastische Bevölkerungszunahme und Neapel war am Anfang des 20. Jahrhunderts die größte italienische Stadt überhaupt und gleichzeitig ein wichtiger Auswanderungshafen. Auch in Frankreich spielte der Seehandel eine Schlüsselstellung im Urbanisierungsprozess: Le Havre wuchs um den Faktor 8.4 von ungefähr 19.000 Einwohnern im Jahre 1811 auf über 160.000 Einwohner hundert Jahre später und Marseille von 78.000 auf nahezu eine halbe Millionen. Aus gesamteuropäischer Perspektive waren um die Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu 40 Prozent aller Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern Seehäfen und erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts traten sie ihre dominierende Rolle an die Industriestädte ab.

Viel wichtiger für die heutige Analyse ist die Tatsache, dass Migrationsbewegungen ein Kernelement der demografischen Entwicklung gewesen sind. Angezogen durch die Aussicht auf Arbeit und mehr Wohlstand strömten Massen in die Hafenstädte. Zur Hauptgruppe zählten dabei junge ledige Männer, die sich im Hafengebiet Arbeitsmöglichkeiten versprachen. In Liverpool belief sich der Anteil der Einwanderung auf Spitzenwerte von bis zu 80 Prozent des Gesamtwachstums, obwohl für den gesamten Zeitraum 1851 bis 1911 die Rolle des natürlichen Zuwachses etwas wichtiger gewesen war. Sowohl Glasgow als auch Genua wuchsen hauptsächlich durch Einwanderung. Auch in Deutschland war der Anteil von Zuwanderung zum Bevölkerungswachstum in Hafenstädten überproportional. In Hamburg war zwischen 1871 und 1910 60 Prozent der Bevölkerungszunahme eine direkte Folge der Einwanderung, die auch im Falle Bremens, besonders am Ende des 19. Jahrhunderts und am Anfang des 20. Jahrhunderts, ausschlaggebend gewesen war.

 

Die Bevölkerungsentwicklung Bremens

Dazu muss man betonen, dass als Folge der spezifischen Wirtschaftsentwicklung Einwanderer in fast allen Arbeitsbereichen zu finden waren, allerdings in einer höchst differenzierten Weise. 64 Prozent der Reedereibesitzer waren in Bremen geboren, aber nur eine kleine Zahl von Beamten bei der Bahn und der Post (18 Prozent) waren gebürtige Bremer, während 82 Prozent der Arbeiter im Hotel- undGaststättengewerbe außerhalb der Hansestadt geboren waren.

Auf Grund ihrer internationalen Verkehrsverbindungen spielte Fernwanderung hier eine größere Rolle als in anderen Städten Europas. Diese führte eine Vielzahl unterschiedlicher Nationalitäten und ethnischer Gruppen in die Hafenstädte, was wiederum ihre allgemeine Attraktivität steigerte und damit Verstärkereffekte für weitere Zuwanderungen hatte. In Marseille zum Beispiel waren unter den Einwanderern mehr Ausländer als Franzosen und sowohl Genua und Trieste beherbergten Einwanderer aus dem gesamten Mittelmeerraum. In Liverpool stellten die Iren den größten Anteil und nahezu ein Viertel der Bevölkerung war irischen Ursprungs. Aus anderen europäischen Staaten fanden sich Norweger und Schweden am häufigsten, aber auch Deutsche, hauptsächlich aus Norddeutschland und Württemberg, waren stark vertreten. Dazu kamen im Laufe der Zeit West- Afrikaner, Inder, Westinder, Malaien und Phillipinos. Eine besonders große Gruppe bildeten die Chinesen, die sich bereits im 19. Jahrhundert, aber vor allem während des Zweiten Weltkrieges, in Liverpool ansiedelten.

Bedingt durch die Gelegenheitsarbeit als dominierende Komponente waren diese Wanderungen starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Ständige Zu- und Abwanderungen sorgten für eine relativ instabile Einwohnerschaft. Dies wurde verstärkt durch die sogenannte ‘Gateway’-Funktion der Hafenstädte: das heißt anderen Migranten sollten die Hafenstädte lediglich als Durchgangsstation für weiterführende Wanderungen dienen. Von den 5.5 Millionen Emigranten die zwischen 1819 und 1859 nach den USA und Kanada segelten, wanderten beispielsweise zwei Drittel über Liverpool aus. Die Zahl der jährlichen Durchwanderer entsprach demnach durchschnittlich einem Drittel der ortsansässigen Bevölkerung.

Die Anziehungskraft und Gefahren von Hafenstädten

Als Verbindungspunkte im nationalen und internationalen Handel stellten Hafenstädte Endpunkte oder zumindest Zwischenstationen starker Wanderungsbewegungen dar, die das soziale und kulturelle Leben in der Stadt substantiell prägten. Die Einwohner der Hafenstädte gaben sich zunehmend als ‘multikulturelle’ Gesellschaft aus, lange bevor dieser Ausdruck gebräuchlich wurde.

In ‘Sailor Town’ gab es mehr ausländische Vertretungen und Konsulate als in anderen Städten (allein in Hamburg 42 und 39 in Bremen zu Beginn des 20. Jahrhunderts) und kulturelle Termine im jährlichen Festkalender spiegelten die Internationalität der Hafenstadtbewohner wider. 

Zum Selbstbild besonders männlicher Vorstellungen und Erfahrungen gehörte das Exotische ebenso wie das Anrüchige: Glücksspiele, Tätowierungen, Schmuggel, Alkohol und in vielen Fällen Promiskuität stilisierten den ‘free-wheeling’ Matrosen und Abenteurer. Die Hafenstädte lieferten das entsprechende Angebot. Die Zahl der Prostituierten war in Hafenstädten oft überproportional und reflektierte zum Teil die Konjunktur des Hafens als ‘Gateway’. So waren etwa in Liverpool im Jahr 1836 3.600 Prostituierte registriert. Die sogenannten Sneider-Deerns in Hamburg waren ständig bereit die Arbeitslöhne (und Kleider) von Seeleuten und Durchreisenden zu stehlen, während die meisten Gebäude im Schiedamschedigk in Rotterdam in der Tat Bordelle waren. Die Haupt- und Prachtstraßen des Vergnügungsbetriebs – ob Reeperbahn, Tiger Bay (Cardiff) oder Paradise Street (Liverpool) – übten eine geradezu magische Anziehungskraft aus. In Amsterdam gaben die Häfen der Ozeane ihre Namen zu Wirtschaftsschildern her - Coney Island Bar, Teehaus Reval oder Taverne Le Havre. In Liverpool gab man den Pubs dagegen gerne exotische Namen von nordamerikanischen Indianerstämmen.

Für viele Zeitgenossen, insbesondere Reedereibesitzer, Spediteure und den Wirtschaftseliten im Allgemeinen, war die Anziehungskraft einer Hafenstadt viel eher als ein Problem zu betrachten. Erstens waren die meisten Zuwanderer (Seemänner inbegriffen) relativ jung und unverheiratet. Auch im späteren 19. Jahrhundert gab es nur wenige Seeleute, die älter als 40 Jahre waren und die Entscheidung zu heiraten, war oft mit einem Berufswechsel verbunden. Zweitens war der Aufenthalt in einer Hafenstadt in vielen Fällen durch übermäßige Sauferei gekennzeichnet, oft verbunden mit leichten Diebstählen, gesetzwidrigem Verhalten oder ‘public order offences’. Zum Beispiel in Birkenhead, auf der anderen Seite des Mersey-Flusses von Liverpool, war Trunkenheit bei weitem die Hauptursache für die Verhaftung von Seeleuten, besonders am Anfang des 20. Jahrhunderts.

Schon am Ende des 18. Jahrhunderts hatte Hull eine große Zahl von Kneipen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren fast 1.500 konzessionierte Kneipen und 897 Bierschenken in Liverpool registriert und auch Marseille konnte jede Menge Trinkhallen anbieten. Drittens war die Stadtverwaltung ziemlich oft mit einer großen Zahl von Seefahrern und Zuwanderern im Allgemeinen konfrontiert, die sich nur vorübergehend im städtischen Bereich aufhalten wollten. Schon im Jahr 1841 waren ungefähr 11.000 Seeleute in Liverpool bei der Volkszählung registriert, schon wenige Jahre später waren über 60.000 jährlich anwesend, wenn auch in den meisten Fällen nur vorübergehend. Ähnliche Verhältnisse waren auch in anderen Hafenstädten zu finden. In London zum Beispiel, waren ungefähr 12.000 Seeleute bei der Volkszählung im Jahr 1891 als ortsanwesend eingetragen, aber über 200.000 sind jährlich „eingesegelt“.

Unter solchen Bedingungen überrascht es einen nicht, dass einige Zeitgenossen zunehmend versucht haben, eine plausible Lösung für diesen Problembereich zu finden. Die Anschaffung und Erbauung von Heimen für Durchreisende und Alleinstehende, insbesondere für Seemänner in Hafenstädten, war in diesem Zusammenhang unwahrscheinlich wichtig.

Das Heim als Schwerpunkt für die Versorgung von Alleinstehenden

Sowohl die Zuwanderung in die Städte, als auch das kurzfristige Vorhandensein von vielen Alleinstehenden, wurde zunehmend als ein wichtiges Problem, vor allem in den gehobenen Gesellschaftskreisen, betrachtet. Im Gegensatz zu den meisten weiblichen Zuwanderern, die primär als Dienstmädchen eine passende Unterkunft bei ihren Arbeitgebern gefunden haben, waren die Unterbringungslage und die Ausgangsbedingungen für junge männliche Einwanderer viel eher problematisch. Etliche konnten zumindest vorübergehend Hilfe und Versorgung durch eine Zunft oder Gewerkschaft erhalten oder als Untermieter bei Verwandten und Arbeitskollegen wohnen. Aber die meisten waren vollkommen von dem privaten Häusermarkt abhängig und mussten ihre Unterkunft in Gast- und Wirtshäusern oder in kostspieligen Herbergen finden. Die Gefahr von Ausbeutung war verhältnismäßig groß und das Fehlen von sozialen Kontrollmechanismen hatte negative Konsequenzen für die damalige Gesellschaft im Allgemeinen. Hohe Mietpreise und eine Überfüllung der Wohnungen waren durch die Aufnahme von Zimmermietern und Schlafgängern mit negativen Auswirkungen auf Arbeiterfamilien verbunden, besonders in den späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.  Die  Kinder  wurden  von  klein  auf  ‘an  Liederlichkeit  und Verkommenheit gewöhnt’. Auch für die Reedereibesitzer und andere Wirtschaftsmänner hatten solche Probleme eine größere Bedeutung: Alkoholismus, Geschlechtskrankheiten und kriminelle Vergehen haben die Effizienz der Arbeiter unterminiert, das Auslaufen von Handelsschiffen verzögert und die Rentabilität des Geschäfts in Frage gestellt. Andere Gesellschaftsgruppen haben die Versorgung von Durchreisenden und Alleinstehenden in den Städten (besonders in den Hafenstädten) als eine wichtige Angelegenheit betrachtet, natürlich von ihrem eigenen Interessenstandpunkt aus gesehen. Für kirchliche Gemeinden war die Bereitstellung  von Unterstützungsmaßnahmen,  vor allem die Gründung von Heimen, eine Möglichkeit Seelen zu retten, junge Leute zu schützen und Religionsunterricht zu verbreiten. Dementsprechend hat eine Reihe von Initiativen katholischer und protestantischer Kirchen in diesem Bereich natürlich ihre eigenen Interessen reflektiert. Für die Anhänger der Abstinenzbewegung zum Beispiel war die Etablierung von Gaststätten und Übernachtungsmöglichkeiten, in denen kein Alkohol ausgeschenkt wurde, ein konkreter Schritt, ihre gesellschaftlichen Ziele zu erreichen. In solchen Fällen, in denen die städtischen Behörden eingegriffen haben, war der Grund hauptsächlich die Bewahrung öffentlicher Ruhe und Ordnung.

Was sofort auffällt ist die Tatsache, dass Übernachtungsheime von einer ganzen Reihe von gemeinnützigen

Gesellschaften, Philanthropen, kirchlichen Institutionen und Fabrik- und Reedereibesitzern gegründet worden sind. In Deutschland hat die katholische Kirche insbesondere eine Reihe von Gesellenhäusern etabliert, die für alleinstehende Männer gedacht waren. Adolph Kolping hat die erste Phase des Kolpingwerkes (von der Gründung des ersten Gesellenvereins in Elberfeld 1846 bis zu seinem Tode am 4. 12. 1865) geprägt. Aber in diesen wenigen Jahren entstanden mehr als nur einfache Gesellenvereine. In vielen Fällen waren die katholischen Gesellenhäuser bedeutungsvolle und vermutlich teure Einrichtungen, wie zum Beispiel in Dortmund, Duisburg und Nürnberg.

Aber auch in kleineren Städten wie Ingolstadt war die Einrichtung des Gebäudes auf den zeitgenössischen Bedarf abgestimmt und hat wohl jungen, wandernden Arbeitern eine familiäre Gemeinschaft und freundliche Heimstätte geboten.

Fast gleichzeitig hat die Protestantische Kirche ‘Herbergen zur Heimat’ gegründet, hauptsächlich als Mechanismus, um junge Zuwanderer in den Städten zu schützen und aufzufangen. Für Fabrikbesitzer waren die Beweggründe möglicherweise anders, besonders in der Anfangsphase der Industrialisierung und in Gegenden, wo verlässliche Arbeitskräfte schwer zu beschaffen waren, wie die Beispiele der Ledigenheime in Bomlitz, das mit der Entwicklung der Pulverfabrik Wolf & Co. verbunden war und in Gummersbach - als Folge der Ausdehnung der Chemie-Industrie – zeigen. 

Aber auch die größeren Konzerne, wie I. G. Farben haben die Notwendigkeit relativ früh erkannt firmenspezifische Ledigenheime zu gründen, um gute, alleinstehende Arbeitskräfte zu rekrutieren und unter entsprechender Kontrolle zu halten.

Auch die christlichen Jünglingsvereine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sowohl in Deutschland als auch in England, haben eingesehen, dass ihre Effektivität nur mit der Einrichtung von speziellen Heimen voranzutreiben war. In London hat der Deutsche Jünglingsverein schon 1872 die Deutsche Herberge (auch das ‘German Home’ genannt) in Finsbury Square eröffnet. Viel wichtiger war jedoch die spätere Entscheidung, berufsspezifische Heime zu gründen, die andere Einwanderungsgruppen aus Deutschland betreuen und ihnen helfen sollten. Im Jahre 1887 wurde das ‘Christian Home for German Artisans and Bakers’ geöffnet, das bald ein Angebot von 63 Betten hatte und gleich danach im Jahre 1892 ein Christliches Kellnerheim, das im Endeffekt nicht nur Unterkunft für deutsche Kellner in London bot, sondern auch als ein Genossenschafts- oder Vereinigungszentrum fungierte.

Vor dem Ersten Weltkrieg haben viele junge Kellner und Gastwirtsgehilfen aus Deutschland versucht, bessere Qualifikationen im Ausland, vor allem in Paris und London, zu erwerben, um ihre eigene Karriere voranzutreiben. Und das Christliche Kellnerheim (zuerst in Clipstone Street und nachher in Charlotte Street) war in dieser Hinsicht für viele Einwanderer sicherlich eine große Hilfe, besonders bei der Vermittlung von Arbeitsstellen. Ein Kellnerinnenheim wurde auch in Deutschland gegründet, ebenfalls mit einem Angebot von Unterkunft und berufsspezifischer Beratung. Regelmäßige Lotterien wurden gehalten, um Geldspenden für die Instandhaltung und Erweiterung einzutreiben.

Unter dem Einfluss von Richard Schirrmans Gedanken zu ‘Volksschülerherbergen’ hat auch der Verband für Deutsche Jugendherbergen ab 1913 die Bereitstellung von billigen Übernachtungsmöglichkeiten für Durchreisende als ein wichtiges Ziel vorangetrieben. Aber die Jugendheime waren nicht nur in ländlichen Gebieten zu finden, sondern viel eher ein städtisches Phänomen. Einzelne Stadtverwaltungen haben gut ausgestattete Gebäude für diesen Zweck bereitgestellt. In England, wo die Youth Hostel Bewegung etwas später angefangen hat, war das Angebot von städtischen Heimen genau so wichtig wie in Merthyr Tydfill und Motherwell.

Die Herberge in der Great Ormond Street in London (im Jahre 1937 geöffnet und ziemlich schnell einfach ‘Gosh’ genannt) erwarb in wenigen Monaten einen internationalen Ruf.

Die Gründung von sogenannten Rowton-Häusern, zuerst in London und später in anderen englischen und europäischen Städten, war auch eine wichtige Reaktion auf die Probleme der Obdachlosen und Alleinstehenden. Montagu Corry, der erste Baron Rowton (1838-1903) war ein Politiker und ein Philanthrop, der seine eigenen Finanzmittel (£30.000) bereitgestellt hat, um billige Unterkünfte für alleinstehende Arbeiter anzubieten. Das erste Rowton-Haus mit 470 Betten wurde in Dezember 1892 in Vauxhall geöffnet und im ersten Geschäftsjahr wurden insgesamt 140.105 Schlafplätze an Durchreisende, Arbeitssuchende und Alleinstehende vermietet.

Zwischen 1896 und 1905 wurden fünf zusätzliche Übernachtungshäuser in verschiedenen Teilen Londons von der Rowton Houses Gesellschaft G.m.b.H. mit einer Gesamtkapazität von über 4.200 Betten gebaut (in King’s Cross, Newington, Hammersmith, Whitechapel und Camden Town). Sogar Joseph Stalin hat 1907 zwei Wochen lang im Tower-Haus Whitechapel ein Bett gemietet. Eine ähnliche Herberge wurde 1903 in Birmingham von derselben Gesellschaft gebaut und das Modell von anderen Vereinen in Liverpool, Newcastle, Mailand und München übernommen.

In Liverpool zum Beispiel, wo ungefähr 14.000 Männer jede Nacht eine Unterkunft aufgesucht haben, hat das Bevington-Haus nach der Eröffnung im Jahre 1900 500 Betten angeboten. Solche Einrichtungen waren nicht nur als eine mögliche Lösung der zeitgenössischen Unterkunftsprobleme gedacht: in den meisten Fällen wurden diese Herbergen auch als gewinnbringende Geschäfte geführt.

Die Gründung von Seemannshäusern

Viel wichtiger, besonders in Hafenstädten, war jedoch die Errichtung von Seemannsheimen. Gerade in Hafenstädten waren, wie schon betont wurde, die Versorgungsprobleme von Alleinstehenden und Durchreisenden am größten. Der Seehandel war damals arbeitsintensiv, die Zahl der Seeleute in jedem Anlaufhafen obwohl saisonbedingt, war beträchtlich, die Zeit an Land war in verschiedenen Fällen ziemlich ausgedehnt und die Kaufkraft der Seemänner, besonders nach einer langen Reise, war ohne Zweifel bedeutend.  Die meisten Häfen hatte ein sogenanntes ‘Sailortown’, das als ein Zentrum für das Leben am Land diente. In Baltimore war ‘The Block’ bei allen Seeleuten weltweit bekannt. St. Pauli war, zumindest bis 1939, ‘one great web of predatory spiders’ mit zahlreichen Biergärten, Tanzhallen und Kneipen. Liverpool konnte fast auf jeder Straße einen Gin-Palast oder eine Kneipe anbieten und die Trinkmöglichkeiten (‘watering holes’) und Badeanstalten in Yokahama waren bei ausländischen Seemännern sehr beliebt.

Schon am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Versuche unternommen, sowohl in den USA, als auch in England, billige und gesicherte Übernachtungsmöglichkeiten für Seeleute anzubieten. Die allgemeine Entwicklung von Versorgungsmaßnahmen für Seemänner ist wohl bekannt, aber einige Punkte sind trotzdem erwähnenswert. Erstens war die Ausdehnung von Seemannshäusern im  Laufe  des  19.  und  20.  Jahrhunderts  imponierend,

 obwohl  zeit-  und länderspezifisch differenziert. In London zum Beispiel, wurde das erste Seemannsheim schon 1835 gegründet. Aber im Laufe der Zeit stieg das Angebot der berufsspezifischen Übernachtungsmöglichkeiten erheblich mit der Etablierung von neuen Seemannsheimen in anderen Teilen des ausgedehnten Hafengebietes wie in Poplar, Well Street (ursprünglich 1835 geöffnet unter der Leitung der Methodist Mariners’ Church) und Lime House, wo der ‘Palast der Seeleute’ von Seiten der Britischen und Ausländischen Seefahrergesellschaft geleitet wurde.

Eine öffentliche Versammlung in Liverpool mit Vertretern von verschiedenen Reedereien und anderen Wirtschaftszweigen hat im Jahre 1844 beschlossen, Finanzmittel für die Gründung eines Seemannsheims einzusammeln. Die Ziele dieser Initiative wurden festgelegt und von allen Teilnehmern angenommen. Der Grundstein wurde von Prinz Albert schon im Juli desselben Jahres feierlich gelegt. Königin Viktoria hat dazu bemerkt, dass mindestens 8.000 Menschen bei der Feierlichkeit anwesend gewesen waren - unter Begleitung von 20 Musikkapellen. Das Gebäude, von dem berühmten Architekten John Cunningham (1799-1873) entworfen, war im Endeffekt ‘a palatial lodging house’ (ein palastähnliches Fremdenheim) und auch das spätere Seemannsheim, das im Jahre 1878 als eine Zweigstelle im nördlichen Hafenbereich gebaut wurde, war ohne Zweifel eine substantielle Einrichtung.

In Bombay (Mumbai) war das ‘Royal Alfred Sailors’ Home’, im Jahre 1872 im gotischen Stil nach dem Entwurf von Frederick William Stevens (1847-1900) gebaut, ‘eine ziemlich luxuriöse Herberge’ mit feinen Skulpturen von John Lockwood Kipling, dem Vater von Rudyard Kipling, der damals eine Stelle als Professor für Baukunst - Skulptur innegehabt hat.

Die räumliche Größe und baukünstlerische Ausführung dieser Seemannsheime waren jedoch keine Ausnahmen. Auch in anderen Hafenstädten wie in Kalkutta (Kolkata), Dundee (1881 gebaut) und Leith (1885 geöffnet) hat man wohl versucht, die Versorgungsprobleme der Seemänner richtig zu erkennen und ein passendes Heim zu erbauen.

Diese Heime haben den Seemännern eine bestimmte Sicherheit und eine billige Übernachtungsmöglichkeit geboten. Auch Ledigenheime, die in Großstädten von verschiedenen Bauvereinen und gemeinnützigen Gesellschaften erbaut worden waren, hatten manchmal eine ähnliche Gestaltung. Sowohl im Berliner Tiergarten, als auch in Stuttgart-Ost in der Villastrasse 21 waren die Ledigenheime verhältnismäßig groß angelegt und mit vielen Einrichtungen ausgestattet.

Das Berliner Ledigenheim in der Danckelmannstrasse 46-47, von dem Charlottenburger Baurat Rudolf Walter im Jahre 1908 unter der Leitung des Trägers Volkshotel AG Ledigenheim gebaut, war der erste Versuch in Deutschland ein Arbeiterwohnheim zu eröffnen, das seinen Bewohnern anstelle der bislang üblichen Unterbringung in kargen Schlafsälen den Luxus von Einzelzimmern anbieten konnte. Das ‘Unterkunftshaus’ war in erster Linie für unverheiratete, junge Männer gedacht, die sonst auf Schlafstellen angewiesen waren. Das Ledigenheim in Stuttgart-Ost wurde 1910-1912 von dem erfolgreichen Architekten Karl Hengerer (1863-1943) fertiggestellt, der eine ausschlaggebende Rolle bei der Konzipierung von gemeinnützigen Wohnungen in Stuttgart um diese Zeit gespielt hat. Die Heime oder Herbergen in anderen Fällen waren dem gegenüber bescheiden und dürftig. In Kriegshäfen wie Wilhelmshaven und Portsmouth war der kommerzielle Seehandel relativ unbedeutend, zumindest vor dem Ersten Weltkrieg und die Nachfrage nach gesicherten Übernachtungsmöglichkeiten außerhalb des Flottenstützpunktes nicht bedeutend: folglich waren die Seemannsheime entsprechend klein.

Auch andere Organisationen, insbesondere die Kirchen und die Reedereien, haben Seemannsheime gegründet. Aber diese Initiativen waren fast in jedem Fall von Finanzierungsbeschränkungen begrenzt. Erst im Jahre 1903 etablierte die Skandinavische Seemannskirche in Liverpool ein eigenes Heim, hauptsächlich als Reaktion auf die Anregungen von Seiten der Gesellschaft für Skandinavische Seemannsheime in fremden Häfen. Aber das gemietete Gebäude am Great George Square konnte nur zwischen 16 und 20 Betten anbieten, ein Angebot das auch damals schon als ‘vollkommen unangemessen’ betrachtet wurde. Zum selben Zeitpunkt haben jährlich über 2.000 Landsleute, hauptsächlich Seefahrer, die Finnische Seemannsmission in London besucht, aber das Missionspersonal war nur in der Lage, Unterkunftsmöglichkeiten in anderen Teilen des Hafengebietes, vor allem  in Lime House,  zu empfehlen. Trotzdem  war die Ausdehnung von Übernachtungsheimen am Ende des 19. Jahrhunderts bedeutend. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es Seemannsmissionen und damit verbundene Heime fast überall in den größeren Hafenstädten. Deutsche Seeleute konnten sich auf die Hilfe von kirchlichen Missionen in 11 Ländern oder Kolonien verlassen und Seemannsmissionen, entweder von kirchlichen Gemeinden oder nationalen Gesellschaften geführt, existierten in fast der Hälfte aller Häfen in Schottland, d.h. in 15 von 31 Häfen.

Die allgemeine Einrichtung von Heimen für Alleinstehende

Es     scheint     auch     wichtig    nachzufragen,     was     diese     Heime     Seemännern, Durchreisenden oder Alleinstehenden geboten haben. Eine gesicherte und billige Übernachtungsmöglichkeit, auch für eine längere Zeit, war immer ausschlaggebend. Viele Heime haben aber darüber hinaus eine Reihe von nützlichen Dienstleistungen bereitgestellt. In vielen Fällen, zum Beispiel in Liverpool, hat man gleichzeitig eine Sparbank gegründet, bei der Seeleute ihre Löhne in aller Sicherheit deponieren konnten und die oft mit einer Überweisungsgelegenheit an die Familie und Freunde verbunden war. Das Seemannsheim hatte auch eine Bibliothek, eine Gaststätte und eine Verkaufsstelle für Berufskleider. Es hat zusätzlich als eine Arbeitsver­ mittlungsstelle fungiert und ab 1851 hat die Schule für Seefahrtserziehung ihre Tätigkeit dort aufgenommen. Im Seemannsheim (Mission) in Hong Kong hat man jedes Jahr Weihnachten auf englische Art und Weise, mit einem großen Festessen mit vollgestopftem Truthahn und Weihnachtspudding, wie die Speisekarte von 1954 verdeutlicht, gefeiert. Und eine Reihe  anerkannter Spielmöglichkeiten wurde auch angeboten. Im katholischen Gesellenheim in Duisburg gab es nicht nur einen Speisesaal, sondern auch einen Billardtisch. Aber eine Kapelle war höchstwahrscheinlich die noch wichtigere Einrichtung in solchen Heimen, wie das Beispiel aus Hannover zeigt. Gesellschaftsräume haben gleichzeitig die Möglichkeit zur Entspannung und für Geselligkeit geboten, wie ein Bild aus einem Seemannsheim in London im späteren neunzehnten Jahrhundert illustriert. Ein Hinterhof im Rowton-Haus in Hammersmith wurde auch regelmäßig für Gespräche und Lockerungen benutzt und das Heim hatte einen Lesesaal und ein Raucherzimmer für die Gäste.Auch  das  Ledigenheim  in  Berlin  (Danckelmassstrasse  46-47)  konnte  den männlichen Bewohnern eine Volksbücherei, eine Volksbadeanstalt und eine Volksspielhalle anbieten.

Viel wichtiger für die Klientel war wohl die Größe und Ausstattung der Schlafzimmer und Wohnräume. In kleineren Seemannsheimen, besonders in gemieteten Häusern, war es gelegentlich nötig, ein Schlafzimmer zu

teilen. Aber in den größeren Hafenstädten wurde normalerweise versucht, bei der Bauplanung für neue Heime einzelne Schlafzimmer für Seeleute oder Durchreisende zu schaffen. Das Seemannsheim in Liverpool kann in dieser Beziehung als ein gutes Beispiel dienen. Insgesamt gab es sechs Schlafsaal-Etagen, jede mit 44 Kabinen. Die Kabinen waren nicht allzu groß (ungefähr 2.4m mal 1.5m mal 2.2m) und auf jeder Etage gab es 35 Wasserklosetts und nur drei Waschbecken. Mit steigender Nachfrage war es üblich, Schlafzimmer zu zweit zu teilen, obwohl es normalerweise Platz  genug  gab,  um  Freunde  ins  Zimmer  einzuladen  wie  die  spätere Rekonstruktion eines damaligen Schlaf- bzw. Wohnzimmers einigermaßen darstellt. Das Seemannsheim war ohne Zweifel ein Platz der Begegnung, aber auf die Dauer haben manche Seeleute die Einrichtungen als zunehmend überholt und veraltet betrachtet.

Erst kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat man eine elektrische Beleuchtung eingeführt und was man ursprünglich als ein palastähnliches Heim feierte, wurde schon ab Mitte des 20. Jahrhunderts als eine primitive Kaserne kritisch beurteilt. In anderen Heimen war das Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten jedoch anders geregelt. In den sogenannten Rowton-Häusern gab es zum Beispiel nur Schlafnischen oder einzelne Zellen und wie im Ledigenheim in München, sollte die Schlafstube so schmal sein, dass der Mieter sich gerade neben dem Bette zum Stuhl hin und an den Kleiderhaken begeben konnte.

Der aufgenommene Gast konnte die Schlafstube nur zwischen 7 Uhr abends und 9 Uhr vormittags benutzen, obwohl die Rowton-Häuser (wie in Hammersmith) Umkleidemöglichkeiten  während des Tages zusätzlich angeboten  haben. Im Vergleich bot das Ledigenheim in Hamburg 120 funktionale Einzelzimmer (8 Quadratmeter) mit großzügigen, ansprechend gestalteten Gemeinschaftsräumen, einem Speisezimmer inbegriffen, die dauerhaft genutzt werden konnten.

 

Die historische Bedeutung von Ledigenheimen

Einerseits ist es relativ einfach die allgemeine Entwicklung und Ausdehnung von Ledigen-, Gesellen-, Seemanns- und anderen Heimen sowie deren Ausstattungen und Einrichtungen zu beschreiben. Andererseits bleibt es weiterhin problematisch sich das tägliche Leben in solchen Heimen vorzustellen. Ich möchte zum Schluss einige Punkte in diesem Zusammenhang betonen:

Erstens kann man wohl annehmen, dass die Lebensqualität in vielen Heimen im Vergleich mit dem privaten Wohnungsmarkt etwas, vielleicht erheblich, besser gewesen war - besonders in der Nähe des Hafens. Die zugrunde liegende Gefährlichkeit und die damit verbundene Attraktivität von ‘Sailor-Towns’ war weit bekannt,  genauso  wie  die  Wohnungsprobleme  der  Arbeiterklasse  und  die zunehmende Baufälligkeit von vielen Häusern in Großstädten wie Hamburg, wie die Bilder aus dem Hof Springeltwiete 20 und der Steinstraße nachweisen.

Zweitens ist es weiterhin problematisch den genauen Umfang und die Effektivität der Heime, besonders in Bezug auf die wechselnde Nachfrage, festzulegen. Die absolute Zahl der Betten können wir in vielen Fällen festlegen, aber Daten über das Gesamtangebot fehlen noch. Ursprünglich hatte das erste Seemannsheim in London, das im Jahre 1835 gegründet wurde, Platz für 250 Betten, die Kapazität wurde im Jahre 1865 auf 502 Betten verdoppelt. Das Seemannsheim in Liverpool konnte am Anfang Unterkunft für etwas mehr als 200 Seefahrer anbieten, aber die spätere Eröffnung einer Zweigstelle im nördlichen Hafengebiet hat die Zahl der Betten erheblich erhöht. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts haben ungefähr 5.000

Seeleute eine Unterkunft im Londoner Seemannsheim gefunden, während die Heime in Liverpool im Jahre 1883 eine Herberge für fast 10.000 alleinstehende Seemänner angeboten haben. Besonders in Kriegszeiten haben Seemannsheime eine wichtige Rolle gespielt: im Ersten Weltkrieg wurden 34.533 Seeleute in den Heimen in Liverpool untergebracht, zwischen 1939 und 1943 fast 60.000. Aber auch im Falle Londons, wo eine Vielzahl von größeren und kleineren Seemannsheimen etabliert wurden, war das Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten durch solche Institutionen weiterhin begrenzt, besonders wenn man die Gesamtzahl der Seeleute betrachtet, deren Schiffe den Hafen anliefen.

Drittens scheint es plausibel zu behaupten, dass Seemänner die spezifischen Einrichtungen der Seemannsheime wahrgenommen haben. In den ersten 40 Jahren ihrer Tätigkeit hat das Seemannsheim in London über zwei Millionen Pfund als Guthaben angenommen und über 700.000 Pfund wurde an die Familien und Freunde einzelner Seemänner weitergeleitet. Schon im Jahre 1853 hat die Seemannsheim-Sparkasse in Liverpool 10.364 Pfund von Seeleuten erhalten, eine Summe, die am Anfang des 20. Jahrhunderts auf über 31.000 Pfund angestiegen ist. In diesem Sinne haben die Seemannsheime eine nützliche Einrichtung für Seeleute angeboten, die sehr stark in Anspruch genommen worden war.

Viertens muss man erkennen, dass die Verbreitung  von Heimen und die Möglichkeit, dort eine gesicherte und billige Unterkunft zu finden, weiterhin sehr differenziert und unterschiedlich geblieben sind. Die kirchlichen Missionen, oft mit der Leitung eines Heimes verbunden, bevorzugten natürlich ihre eigenen Glaubensgenossen wie im Falle der ‘Apostleship of the Sea’, die eine Reihe von Seemannsinstituten in Hafenstädten wie Liverpool, New Orleans, New York und Philadelphia gründete. Heime, die von der Heilsarmee geführt wurden, haben auch die Wichtigkeit der Alkoholabstinenz sehr stark betont und fast alle Institutionen haben eine Reihe von Regeln und Hausordnungen vereinbart. Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben einige Reedereien ausländische Seemänner (besonders aus China, Indien, und West-Afrika) angeheuert, hauptsächlich als eine Kostenreduzierungsmaßnahme, und haben dementsprechend neue Heime gegründet. Zum Beispiel hat der ‘Blue Funnel Line’ in Liverpool eine Pension für asiatische Seeleute etabliert und eine kleine Zahl von asiatischen Vorstehern angestellt, um Orientierungsschwierigkeiten und andere persönliche Probleme zu lösen. Auch in der Zwischenkriegszeit hat die ‘Elder Dempster Line’ ein sogenanntes ‘African Hostel’ in der Upper Stanhope Street geöffnet, um eine Unterkunft für ihre eigenen Seeleute aus West-Afrika anzubieten. Man kann diese Entwicklungen natürlich begrüßen, besonders zu einer Zeit, die von Rassen-politischen Unruhen geprägt war. Die Ausstattungen in diesen segregierten Heimen waren jedoch selten zufriedenstellend und die Einrichtungen waren ziemlich oft nicht ausreichend. Die Rassenfrage war jedoch viel ausschlaggebender in den USA. Auch mitten im Zweiten Weltkrieg war die Rassentrennung in den Herbergen für Seefahrer, die vom United Seamen’s Service geführt wurden, sehr stark ausgeprägt. Während Matrosen aus den Philippinen einigermaßen toleriert wurden, mussten „Neger“ einen getrennten Eingang benutzen, um die Einrichtungen des Heims in New Orleans und in anderen Häfen in den Südstaaten zu genießen.

Fünftens muss man zugeben, dass Klassenunterschiede auch eine Rolle bei der Gestaltung und Einrichtung von Heimen gespielt haben. In einzelnen Fällen haben die Seeoffiziere ihre eigenen, selbständigen Heime im Ausland gegründet, wie die Seeoffizier Gesellschaft in Stockholm. In dem ‘Royal Alfred Sailors’ Home’ in Bombay (Mumbai) war die Ausschmückung und die allgemeine Qualität der Schlafzimmer hierarchisch unterschiedlich. In dem sogenannten Scandinavian Sailors’ Temperance Home in Poplar in London gab es einen getrennten Speisesaal für Offiziere und auch im Seemannsheim in Liverpool gab es nominelle Preisunterschiede bei der Vermietung von Übernachtungsmöglichkeiten, die die Berufsstruktur der Seeschifffahrt ziemlich präzise.

Das Skandinavische Seemannsheim in London, 1880 von Agnes Hedenstöm eröffnet und im Jahre 1889 in die Garford Street verlagert, hat zwar gleich am Anfang Einzelbetten für alle Bewohner bereitgestellt, aber von 1902 bis 1903 wurde ein Nebenbau im Barockstil, von den Architekten Niven und Wigglesworth konzipiert, hergestellt, der nur für Offiziere gedacht war. Klasse und Hierarchie haben in diesem Zusammenhang weiterhin die allgemeine Qualität der Heime beeinflusst.

Schlussfolgerung

Für manche Leute ist das Konzept von einem eigenen Heim und Familie weiterhin sehr wichtig. Obwohl die vormoderne Zeit nicht gerade stabil gewesen war, haben die Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozesse im Laufe des 19. Jahrhunderts zweifellos neue Gesellschaftsprobleme mit sich gebracht. Die Bevölkerung vieler Städte ist hauptsächlich als Folge der zunehmenden Migrationsbewegungen angestiegen und die Zahl der Alleinstehenden und Durchreisenden ist kräftig angestiegen, obwohl die Kontrollmechanismen und Anpassungsmöglichkeiten von Seite der städtischen Behörden ziemlich begrenzt geblieben sind. Die Entwicklung und Gründungen von Heimen, sowohl Ledigenheime, Seemannsheime, Gesellenheime usw., sind nur in diesem Kontext zu verstehen.

Ich konnte im Rahmen dieses Vortrags nur wenige Aspekte der historischen Entwicklung von verschiedenen

Heimen anschneiden. Das allgemeine Thema wird weiterhin sowohl von Historikern als auch von Architekten einigermaßen vernachlässigt, obwohl die Versorgungs- und Wohnungsprobleme von Alleinstehenden und Durchreisenden von verschiedenen Zeitgenossen richtig anerkannt worden sind. Auch heutzutage ist ein Heim für fast alle Menschen weiterhin wichtig, wenn nicht notwendigerweise unentbehrlich und es scheint angebracht, die Rolle der Heime insgesamt bei der Urbanisierung Europas, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, zu erforschen.

Im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert haben Heime eine nützliche, sogar eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der zeitgenössischen Wohnungsnot gespielt. Zu diesem Zeitpunkt gab es viele alleinstehende und durchreisende Personen (hauptsächlich Männer) in vielen Großstädten ohne Unterkunft. Sie konnten höchstens als Untermieter, Aftermieter oder Schlafgänger ein Bett finden, und dennoch mussten einzelne Menschen oft unter freiem Himmel schlafen. Die Ledigenheime und Seemannshäuser, die damals von einer Reihe von Vereinen, Gesellschaften, Gemeinden, Kirchen und Philanthropen gegründet worden waren, oft mit den modernsten Einrichtungen zur hygienischen und sozialen Fürsorge für die Aufgenommenen, haben ein wachsendes Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten angeboten und gleichzeitig die zugrundeliegenden Probleme des Wohnungsmarkts einigermaßen  gelöst. Einige der neuesten Ledigenheime, wie das in Budapest, haben außerdem für Männer, die mehr Bequemlichkeit beansprucht haben, eine größere Anzahl geräumiger Schlafzimmer vorgesehen. Aber in fast allen Fällen wurde ein Versuch gemacht, nicht nur Schlafplätze, sondern viel eher eine Reihe von Dienstleistungen anzubieten, die das allgemeine Wohl der Alleinstehenden und Durchreisenden gebessert haben.

Heutzutage sind solche Probleme immer noch im städtischen Bereich zu finden. Großstädte wie Hamburg, London, und Paris haben weiterhin eine bedeutsame Zahl von Obdachlosen und einzelnen Personen, die kaum einen festen Übernachtungsplatz finden können. Sie sind einfach nicht in der Lage eine kommerzielle Miete zu bezahlen und leiden oft auch unter einer Reihe von anderen sozialen und medizinischen Problemen. In diesem Zusammenhang sind die Gründungsziele des Liverpooler Seemannsheims weiterhin relevant. Jedes Ledigenheim, wie die 100-jährige Einrichtung in der Rehhoffstrasse in Hamburg, soll auch in der Zukunft preiswerte Unterkunft, gute Verpflegung und medizinische Betreuung anbieten. Das Heim soll ein Platz für die Bewahrung der hart-verdienten Löhne sein, das gleichzeitig eine bestimmte Sicherheit für die Bewohner vor Erpressung und externen negativen Einflüssen darstellt. Der Bauverein zu Hamburg hatte am Anfang des 20. Jahrhunderts schon seit längerer Zeit nach Möglichkeiten gesucht, um alleinstehenden, gering-bezahlten Arbeitern eine eigene Unterbringung mit angeschlossenen Gemeinschaftsräumen zu verschaffen. Diese Einrichtungen sind auch heutzutage nötig. Heime für alleinstehenden Arbeiter sind auch in vielen Teilen der Welt ein Bestandteil der täglichen Existenz wie das Bild eines chinesischen Fabrikarbeiters für Apple darstellt.

Aber sowohl die Gründungsprinzipien, als auch die Ausstattung der europäischen Heime, wie das Ledigenheim in Hamburg, bieten weiterhin einen besseren Ausgangspunkt für die gegenwärtige und zukünftige Benutzung dieser Gebäude, die immer noch alleinstehenden und durchreisenden Männern eine wichtige und unentbehrliche Hilfe darstellen. In diesem Zusammenhang können wir ohne Zweifel etwas von der Geschichte lernen.

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Danksagung

 

Ich möchte mich bei den Veranstaltern der Ausstellung ‘small is beautiful’, insbesondere Antje Block, Jade Jacobs und Andreas Kroneder für die Einladung nach Hamburg und bei der Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V. (umdenken) für die Kooperation bedanken, die meine Anwesenheit in Hamburg möglich gemacht hat. Auch bedanken möchte ich mich bei Herrn Peter Wilkens, der das Projekt über den gesamten Verlauf mit vielen Anregungen unterstützt hat. Zwei Websites waren auch bei der Auswahl von Schaubildern sehr nützlich, besonders im Bezug auf die historischen Abbildungen des Seemannsheims in Liverpool (http://www.chesterwalls.info/gallery/sailorshome.html) und der Rowton-Häuser in London und Birmingham (http://www.workhouses.org.uk/Rowton/).

 
 
 

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